Upgrade für Olga

Ich habe mich ja schon einige Male mit Olga festgefahren. Das ist auch nicht weiter schlimm, denn wie heißt es so schön: Es ist nicht die Frage ob, sondern nur wann du dich festfährst! Nur war ich in der Vergangenheit gar nicht darauf vorbereitet. Inzwischen hatte ich wenigstens einen Spaten und ein Abschleppseil an Bord, nun sollten endlich auch Sandbleche dazukommen. Als Halterung hatte ich mir die Leider am Heck ausgesucht. Mit einem Bekannten bastelte ich Aluhalterungen und montierte diese dann an der Leiter. Gut aussehen tun Sie ja schon mal an Olga. Ob sie mich das nächste Mal auch retten? Wir werden sehen … .

Ich habe übrigens kürzlich ein tolles Video zum Thema richtiges Bergen von Kfz aus einer festgefahrenen Situation (vom Explorer Magazin) gesehen, das ich hier gerne mal verlinke.

Neue Sandbleche (Anfahrtshilfen)

Nur eine Übernachtung

Wegen der Arbeiten an Olga hatte ich diesmal nur Zeit für eine Übernachtung. Da Berlin ein wunderbares Umland hat, war das aber kein Problem. So ist es auch möglich, mit wenig zeitlichem Aufwand in die schönste Natur zu kommen und etwas „qualitiy time“ zu verbringen. Aufgrund der in den vergangenen Jahren angehäuften Erfahrungen fiel es mir auch nicht schwer, einen entsprechenden Platz in der Nähe herauszusuchen. Entweder war ich dort bereits oder ich bediene mich meiner Liste der Orte, an die ich noch fahren wollte.

Die Havel

So verschlug es uns also an die Havel nördlich und keine 45 Minuten von Berlin. Obwohl Fritzi auch gerne Auto fährt, findet sie es trotzdem auch besser, wenn wir schnellstmöglich draußen sind.

Im Wald und auf der Weide

In weniger als einer Stunde waren wir also vor Ort. Die erste Wanderung war mit Hilfe von Komoot schnell geplant und dann konnte es auch schon losgehen. Der Weg führte zunächst immer entlang der Havel, mal näher, mal weiter dran. Die Havel ist hier noch so schmal, dass hier bestenfalls Paddelboote Platz finden. Die Abschnitte näher an der Havel waren mal weniger, mal mehr nass. Manchmal war der eigentlich geplante Weg gar nicht zu gehen, wenn man nicht bis zum Knöchel im feuchten Wiesengrund einsacken wollte. Das musste ich aber auch erst erfahren … . Ich denke, bis vor kurzem noch standen auch hier größere Teile des Geländes unter Wasser. Der Weg führte zum Teil durch offenes Weidegelände und zum Teil durch dichten Wald (typischer Brandenburger Nutzforst mit überwiegend Kiefern).

Fritzi hat (Vor-) Frühlingsgefühle

Die Wanderung machte richtig Spaß und nach dem sich der Himmel zunehmend blauer zeigte und sogar die Sonne „Hallo“ sagte, kam so etwas wie eine Vorfrühlingslaune auf. Herrlich!
Wegen der einsetzenden Dämmerung kürzte ich die Wanderung dann aber etwas ab, um noch mit etwas Tageslicht bei Olga anzukommen. Ich parkte Olga dann noch einmal um, nachdem ich auf der Wanderung gesehen hatte, dass der von mir geplante Platz tatsächlich auch zugänglich war. Also keine umgefallenen Bäume oder zu viel Matsch die Anfahrt verhinderten.

Schöner Stellplatz am Waldrand

Nacht der Störungen

Der Platz hatte so ziemlich alles, was ich so an Stellplätzen mag. Er lag am Waldrand mit freier Sicht, ich war geschützt, aber irgendwie nicht eingesperrt. Es war ein Gewässer in der Nähe und der Platz war so abgelegen, dass eigentlich mit keinem nächtlichen Besuch zu rechnen wäre. Da hatte ich mich aber dann doch getäuscht. Insgesamt liefen 3 Mal am Abend Leute bei mir vorbei. Allerdings schien ich ihnen egal gewesen zu sein. Insofern war es zwar etwas irritierend, aber am Ende doch alles gut.

Ich machte uns was zu essen, schaute etwas Netflix und ging dann glücklich und zufrieden ins Bett. Mitten in der Nacht, es muss so knapp 3 Uhr gewesen sein, machte die Heizung wieder mal ungesunde Geräusche und es zeigte sich der mir schon bekannte Fehler W 401 H auf dem Display. Darauf wusste ich ja inzwischen zu reagieren. Doch da hatte ich die Rechnung ohne Truma gemacht, denn diesmal schob die Heizung eine weitere Fehlermeldung hinterher: E 514 H. Darauf war ich nicht vorbereitet und mein verschlafenes Hirn mühte sich redlich nach Lösungsansätzen zu recherchieren (zum Glück hatte ich Internetempfang). Doch dieser Fehler war weder offiziell bei Truma dokumentiert, noch lieferten Google und YouTube erfolgreiche Lösungsansätze. So probierte ich alles, was ich bislang schon mal so probiert hatte.

Heizungsprobleme um 3 Uhr nachts … (braucht kein Mensch)

Am Ende legte ich mühsam und fluchend die Heizungskiste unter dem Bett frei und drückte den Reset-Knopf unmittelbar an der Heizung. Und siehe da, der Gott der wohligen Heizungswärme hatte ein Einsehen mit uns und ließ die Heizung sofort anspringen. Um 4 Uhr schloss ich selig die Augen und lauschte noch ein wenig dem vielversprechenden Brenner meiner Gasheizung.

Ein perfekter Wintermorgen

Ich hatte mir den Wecker gestellt, da ich unbedingt den Sonnenaufgang mitbekommen wollte. Denn ich liebe es, wenn ich aus Olga heraus den Tag anbrechen sehe und wenn sich die Sonne anschickt, mit Ihrem Licht mir die Müdigkeit der Nacht auszutreiben. Die Nacht war frostig feucht, sodass sich Raureif auf den Pflanzen gebildet hatte. Der Himmel war klar und allmählich vertrieb der anbrechende Tag die Reste der Nacht. Eine wunderbare Stimmung war das. Während ich das und meinen ersten Kaffee genoss, plante ich die Morgenrunde.

Sonnenaufgang an der Havel

Die Landschaft war wie gemalt. Ich genoss und fotografierte in vollen Zügen. Fritzi war ähnlich begeistert, denn die Tiere hatten in der Nacht reichlich Spuren auf den Wegen hinterlassen. Ein paar Mal beobachtete ich Rehe, die uns aber zuerst wahrgenommen hatten und das Weite suchten. Zum Glück war ich immer schneller als Fritzi, sodass ich auch ohne Leine verhindern konnte, dass sie (Jagd-) Triebwerkstufe >3 zünden konnte.

Die Runde war nicht einmal sehr lang (knapp 6 Km), dauerte aber gefühlt ewig, weil ich bei der wunderbaren Landschaft das Genießen und Fotografieren nicht lassen konnte. Die Sonne stieg höher und so langsam verging der Zauber des frühen Morgens und wir kamen wieder schneller voran.

Ein perfekter Wintermorgen

Wieder zurück bei Olga gabs dann Frühstück für uns beide und ich freute mich über den gelungenen Tagesauftakt. Das ließ ich mir auch nicht durch die erste Zecke des Jahres, die ihren Weg in Olga gefunden hatte, vermiesen.

Wir verbummelten dann noch einige Zeit dort, bevor es dann wieder Richtung Berlin ging. Auf dem Rückweg hielt ich noch mal in Wensickendorf, um noch eine Runde mit Fritzi zu drehen (wobei ich einen weiteren schönen Stellplatz fand).

Der Trip in Kürze

Gefahrene Kilometer: 80
Gewanderte Kilometer: 20
Verluste / Schäden / Probleme: (Wieder) Problem mit der Heizung

Meine Wanderungen auf diesem Trip findest du in meinem Komoot-Profil.