
Kürzlich war ich mit meiner Olga bei der Inspektion. Olga ist nun 4 Jahre und 4 Monate in Betrieb und es war die 2. Inspektion fällig. Ich wollte das auch unbedingt vor meiner Reise nach Bosnien-Herzegowina erledigt haben.
Abgesehen davon, wie langfristig man so einen Werkstattbesuch angehen (Termin!) muss, ist der Preis dafür auch ganz schön happig. Etwas über 800 Euro wurde dafür aufgerufen. Und dabei hatte ich das Motoröl selbst besorgt und beigestellt. Sonst wären noch einmal 100 Euro hinzugekommen.
Lange Mängelliste
Doch das sollte nur das kleinere Übel gewesen sein. Denn als ich den Wagen abholte, wurde mir eröffnet, dass man bei der Durchsicht diverse Mängel festgestellt habe. Diese würden zwar (zum Glück!) nicht meine Abreise in Frage stellen, müssten aber zeitnah abgestellt werden. Bei den festgestellten Mängeln handelt es sich um folgende:
- Austausch der Scheiben und Beläge der vorderen Bremsen
- Austausch der Hochdruckpumpe Diesel
- AdBlue-Düse undicht
- Austausch der Leitung der Servolenkung
Allein für diese Arbeiten wurden im Kostenvoranschlag 4.300 Euro zum Ansatz gebracht. Das hat mir dann doch ein wenig die Sprache verschlagen. Ich habe mir die einzelnen Positionen erläutern lassen. Aber da ich kein Techniker bin, konnte ich dazu wenig sagen. Was mich allerdings sehr wundert ist, dass ein Fahrzeug nach etwas über 4 Jahren und einer Laufleistung von ungefähr 77.000 Kilometern schon so eine Mängelliste aufweist. Zudem das Fahrzeug auch regelmäßig gewartet wurde. Auf meine Nachfrage, wie denn das sein könne, bei einem doch noch nicht so altem Fahrzeug, wurde mir lapidar geantwortet, dass für Hersteller ein Auto nach 5 Jahren schon alt sei … .

Was tun?
Diese Neuigkeiten musste ich natürlich erst mal verdauen und es stellte sich mir die Frage, wie damit umgehen? Auf der einen Seite erschien mir die Liste ungewöhnlich und lang und die sich daraus ergebenden Kosten ziemlich hoch. Auf der anderen Seite ist mir mein Fahrzeug sehr wichtig und natürlich möchte ich, dass es technisch in Ordnung ist und noch viele Jahre und Kilometer funktioniert. Leider ist Olga aus der Gewährleistung heraus und ich habe auch keine Garantieverlängerung abgeschlossen.
Ich überlegte, eventuell bei einer anderen Werkstatt eine weitere Meinung einzuholen, schreckte davor aber zurück, weil es wieder Wochen dauern würde, bis man einen Termin hätte und außerdem würden ggf. nur zusätzliche Kosten entstehen. So entschied ich mich dann, mit der Werkstatt, die die Mängel festgestellt hatte, einen Termin zu vereinbaren (frühestens möglich in 8 Wochen!) und die Arbeiten zu beauftragen.
Ist Olga nun ein altes Auto und sind diese Mängel normal?
Trotzdem erscheint es mir nicht richtig, dass nach nur etwsa mehr als 4 jahren schon so gravierende Mängel vorliegen, die ja nicht auf Verschleiß oder unsachgemäßen Gebrauch zurückzuführen sind. So habe ich für mich entschieden, die Sache auf jeden Fall nicht einfach auf sich beruhen zu lassen, sondern auch mit dem Hersteller in Kontakt zu treten. Denn ist Zeiten, in den Nachhaltigkeit so großgeschreiben wird will mir nicht einleuchten, dass mein Fahrzeug mit dem Alter schon ein altes Fahrzeug sein soll. Ist das vielleicht sogar ein Fall für den Verbraucherschutz?

Was würdet ihr tun?
Habt ihr so etwas auch schon einmal erlebt? Falls ja, wie seid ihr damit umgegangen? Was würdet ihr in meinem Fall tun? Über Erfahrungen und Hinweise in den Kommentaren würde ich mich sehr freuen.
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