… und das gilt ohne Wenn und Aber. Berlin, die molochartige Insel, liegt inmitten eines Meeres voll landschaftlicher Schönheit und entschleunigter Weite, auch bekannt als Brandenburg. Sobald ich das Ortsausgangsschild Berlins hinter mir lasse, stellt sich sofort ein Wohlgefühl von Entspannung und Freude ein. Und das war auch dieses Wochenende wieder so.

Das Wetter und auch die Wetterprognose waren jetzt nicht so dolle, aber sie konnten gar nicht so schlimm sein, dass es mich ein weiteres Wochenende in der Stadt gehalten hätte. Seit zwei Wochen bin ich aus Bosnien-Herzegowina zurück. Das letzte Wochenende verbrachte ich ungewöhnlicherweise in der Stadt, aber nun zog es mich wieder mit Macht raus aus der Stadt.

Abendstimmung an einem brandenburgischen See

Ich hatte mir ein Ziel etwas nordöstlich von Berlin herausgesucht, irgendwo zwischen Berliner Stadtgrenze und dem Oderbruch. Die Gegend ist nur dünn besiedelt, geprägt von ausgedehnten Wäldern und vielen Seen. Die Dörfer sind klein und könnten in ihrer Verschlafenheit nicht brandenburgischer sein. Das ist positiv gemeint.

Schlechtes Wetter bestimmt das Geschehen

Der erste Stellplatz lag an einem See. Es führte ein abschüssiger Sandweg dorthin. Da ich ja nun eine gewisse Paranoia in Bezug auf das Festfahren entwickelt habe, prüfte ich den Weg zunächst zu Fuss, um einschätzen zu können, was eventuelle, vorhergesagte starke Regenfälle für mein Wegkommen hier bedeuten würden. Es schien mir ok und da es schon langsam dunkelte, entschied ich mich zu bleiben und wir verbrachten eine ruhige Nacht, eingeklemmt zwischen See und Landstraße.

Stellplatz am Abend

Für den Vormittag waren nochmal starke Regenfälle angesagt, sodass ich mich entschied, nach dem Kaffee und einem Ballspiel mit Fritzi einen vielleicht doch besser geeigneten Standort aufzusuchen. Ich erinnerte mich an einen Platz mitten im Wald, der hier irgendwo in der Nähe gewesen sein musste. Da ich diesen aber nicht per Google Maps lokalisieren konnte, musste ich nach dem Trial und Error Prinzip vorgehen. So fuhr ich 3 Mal vergeblich in den Wald, entdeckte dabei eine ehemalige Anlage der NVA, ein verlassenes Forsthaus und einen stillgelegten Bahnhof.

Beim 4. Mal wurde ich dann fündig. Der Platz war ideal, um das ausgedehnte Regengebiet über sich hinwegziehen zu lassen. Fritzi fand das etwas langweilig und warf mir ungeduldige Blicke zu. Aber der starke Regen hätte ihr ebensowenig gefallen. Als es dann aufgehört hatte und die WetterApp zeigte, dass auch nicht mehr nachkommen würde, machten wir uns auf unsere erste Wanderung. Es ging um 3 Seen herum durch Wälder und über Wiesen. Es war alles so nass, dass auch wir ganz schnell ziemlich nass waren. Aber die wilde, urwaldartige Schönheit entlang des Weges entschädigte allemal.

Wilde Natur in Brandenburg

Auf dem Rückweg kamen wir noch an einem Dorffest vorbei. Die Gelegenheit für Bier und Bratwurst durfte natürlich nicht ungenutzt bleiben. Der Himmel war inzwischen klar und die Feuchtigkeit und großen Pfützen machten sich auf den Rückzug. Nach knapp 13 Kilometern waren wir dann wieder bei der Olga. Zeit für ein Päuschen.

Wilde Tiere und Fußball

Abends ging es dann noch einmal raus in den Wald, der hier auch sehr stark bewirtschaftet wird. An anderen Stellen zeigte sich aber auch, wie sich die Natur die vom Menschen geschaffene Infrastruktur zurückholte. Viele der Wege waren kaum noch als solche erkennbar. Trotzdem war es eine schöne Runde, bei der ich auch einige Wildtiere beobachten konnte.

Wildlife in Brandenburg

Der Abend gehörte der Fußball-Europameisterschaft. Zum Glück hatte ich Empfang dort im Wald und konnte mir noch ein Spiel anschauen.

Wanderung am Vormittag

Am nächsten Morgen war es wieder mal die Sonne, die mich aus dem Bett trieb. Aber es war auch einfach zu schön, mitten im Wald, die Morgenstimmung und den Sonnenschein beim ersten Kaffee des Tages genießen zu können. Da ich die nächste Wanderung schon am Abend zuvor geplant hatte, konnte es dann auch gleich losgehen.

… besser geht es nicht

Diesmal führte der Weg vornehmlich durch den Wald, der hier auch besonders vielfältig ist. Wir kamen an zwei Seen vorbei, bei denen Fritzi die Gelegenheit für ein erfischendes Bad nutzte. Ich wollte es ihr eigentlich gleichtun, aber im Schatten und bei dem kühlen Wind verzichtete ich dann doch lieber.

Was auffiel war, dass es wenig Stechmücken gab, die einen quälten. Das heißt aber nicht, dass keine Blutsauger unterwegs waren. Anstattdessen waren es wohl Kriebelmücken, die es auf mein Blut abgesehen hatten. Sehr unangenehm. Zecken hingegen waren kein Thema, was mich etwas verwunderte, aber umso mehr freute.

Was Fritzi insbesondere freute war, dass Himbeeren und Blaubeeren inzwischen reif sind. So gab es die eine oder andere Pause, in der sie es sich gerne gefallen ließ, dass ich ihr die Beeren in den Mund sammelte.

Nach 13 Kilometern waren wir wieder am Wagen und dann gab es erst mal ein spätes Frühstück. Anschließend ging es sehr entspannt wieder zurück nach Berlin. Mal schauen, wie lange die gute Stimmung anhält … .

Meine Wanderungen auf diesem Trip findest Du in meinem Komoot-Profil.

Der Trip in Kürze

Gefahrene Kilometer: 150
Gewanderte Kilometer: 31
Übernachtungen: 2 (Nr. 91 und 92)
Verluste / Schäden / Probleme: keine
Glücksfaktor des Trips: 100%