Genau das war das Motto für das vergangene Wochenende. Allerdings bezog sich das eher auf meine Wanderaktivitäten als auf die Tour mit Olga. Denn das Ziel stand fest: Es sollte mal wieder die Gegend um Bad Freienwalde sein. Diese ist einfach zu schön und selbst, wenn man schon des Öfteren dort war, so macht es immer wieder Freude.
Es wäre nun ein Leichtes gewesen, einen alten Stellplatz anzufahren. Denn wenn ich mir so meine Karte mit den Übernachtungsplätzen anschaue, dann gibt es kaum eine Ecke gerade im nördlichen Brandenburg, wo ich noch nicht gestanden habe. Das gilt natürlich auch für das Zielgebiet an diesem Wochenende. Doch aus einem mir nicht bekannten Grund habe ich den Ehrgeiz, immer wieder neue Stellplätze zu entdecken und auszuprobieren. Und natürlich sollte es ein Platz zum Freistehen sein.

Und da ich meine Hausaufgaben gemacht hatte, wusste ich genau, wohin es gehen sollte, nämlich an einen Spot zwischen Wald- und Feldrand in der Nähe von Haselberg. Das heißt, so ganz stimmt das nicht, denn eigentlich wollte ich einen Ort mitten im Wald anfahren. Allerdings merkte ich schnell, dass ich auf dem falschen Weg war (danke Google Maps!) und entschied mich dann zu improvisieren. Der Platz war toll, idyllisch gelegen und zudem ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen.
Und das war dann auch das Erste, was wir gemacht haben, nachdem wir den Stellplatz für die Nacht bezogen hatten. Ich legte kurzerhand eine Strecke mit Komoot fest und dann konnte es auch gleich losgehen, sehr zu Fritzis Freude. Der Weg war dann am Anfang weniger erfreulich, weil er quasi nicht mehr existent war. Keine Ahnung, ob es nur das Laub des vorherigen Herbstes war oder ob der Weg wenig begangen wird, jedenfalls war er weg. So stolperten wir durch den Wald. Und das viele Wild dort, welches Fritzis Aufmerksamkeit erregte, machte die Sache nur bedingt leichter. Später dann wurde es plangemäß und ließ sich gut laufen. Besonders schön waren die vielen singenden Vögel und der Duft, der immer wieder durch den Wald zog. Ich konnte den erst gar nicht zuordnen, bis ich dann später am Waldrand blühende Rapsfelder sah … .

Die Nacht war sehr ruhig. So sehr, dass es fast 9 Uhr war, als ich endlich wach wurde. Nach einer schnellen Tasse Kaffee ging es dann auch gleich los. Nicht ziellos, aber ohne konkretes Ziel. Das führte dann im Ergebnis dazu, dass der ohnehin auf Komoot nicht verzeichnete Weg gänzlich verschwand und wir einige Kilometer durch Wald, über Wiesen und Felder stapften. Das hatte auch irgendwie seinen Reiz. Es galt auch eine Kuhweide zu überqueren, die gut von Elektrozäunen gesichert war. Die Kühe nahmen unsere Anwesenheit aufgeregt wahr. Das fand ich bemerkenswert. Und dann sah ich auch, warum: Es gab Kälber in der Herde. So sah ich zu, schnell ganz viel Abstand zwischen Kühen und uns zu bringen. Denn das hätte eine echte Gefahr werden können.

Aber es ist alles gutgegangen und als wir die Wiese hinter uns gelassen hatten, gab es auch wieder richtige Wege. Gut gelaunt und das schöne Wetter und die Natur genießend, setzten wir die Runde fort und bei Olga wartete dann endlich auch ein richtiges Frühstück auf uns.
Ich überlegte kurz, ob ich vielleicht das ganze WE an dem Platz bleiben sollte, entschied mich dann aber dagegen. Denn irgendwie zieht es mich immer wieder weiter und zum anderen möchte ich bei eventuell vorbeikommenden Personen auch nicht den Eindruck erwecken, dass ich mich dort häuslich niederlassen wollte. Also ging es weiter ein kurzes Stück in Richtung Norden, zu einer meiner absoluten Lieblingsgegenden, der Altranfter Hutelandschaft. In der Nähe fand ich einen sehr schönen Stellplatz, der zudem ein guter Ausgangspunkt für unsere nächste Wanderung sein würde.

Der Weg führte am Rand der Hutelandschaft bis nach Sonnenburg und anschließend zum Baasee. Dort gönnte ich mir in der Waldschänke einen kleinen Imbiss, bevor es im großen Bogen wieder zur Olga ging.

Auf dem Weg habe ich dann einen wirklich wundervollen Ort, vielleicht den für mich schönsten in Brandenburg entdeckt. Vielleicht lag es an dem frühlingshaften Wetter, der sprießenden Natur oder einfach an meiner Freude über diesen wunderschönen Tag lag, aber ich war völlig überwältigt. Es war ein kleines enges Tal mit üppiger Vegetation, blühende Kastanien, Robinien (meine absoluten Lieblingsbäume) und blühender, duftender Weißdorn. Und dazu der Gesang der Vögel … .

Unnötig zu erwähnen, dass Fritzi, als wir wieder bei Olga ankamen, erstmal ihr Recht einforderte und mich zum Ballspiel „bat“ … .
Auch an diesem Stellplatz hatte ich eine ruhige Nacht und schlief nach den heute gewanderten Kilometern den Schlaf des Gerechten.
Der Sonntagmorgen begann bedeckt und entwickelte dann seinen ganzen Charme als sonniger Frühlingstag. Das passte gut zu der Tour, die ich für den Tag vorgesehen hatte. Diese sollte durch die Hutelandschaft führen. Diese Gegend ist ein ehemaliges militärisches Übungsgelände und steht heute unter Naturschutz. Für einige Bereiche gilt auch ein Betretungsverbot. Also perfekte Voraussetzung für eine einzigartige Flora und Fauna. Das Gelände ist uckermärkisch sanft geschwungen und die savannenartige Flora dem sandigen Boden entsprechend und ungewöhnlich und schön.

Das Gelände wird anscheinend regelmäßig von Schafherden beweidet, um so einer Bewaldung vorzubeugen. Ich jedenfalls war mal wieder völlig angetan und schon am Vormittag vollends mit mir und der Welt zufrieden. Daran konnte auch ein kleiner (erfolgloser) Jagdausflug von Fritzi nichts ändern.
Wie immer wartete dann bei Olga ein ausgiebiges Frühstück auf uns, bevor ich mich dann langsam in Richtung Berlin auf den Weg machte. Allerdings legte ich noch einmal einen Stopp in Steinbeck ein, um auch dort noch mal eine Runde zu drehen und vor allem Fritzi ein Bad im See zu ermöglichen. Und ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, mit Olga noch mal ins Rapsfeld zu fahren, um dort ein paar Fotos zu machen … .

Meine Wanderungen auf diesem Trip findest Du in meinem Komoot-Profil.
Der Trip in Kürze
Gefahrene Kilometer: 140
Gewanderte Kilometer: 42,5
Übernachtungen: 2 (Nr. 57 und 58)
Verluste / Schäden / Probleme: Ladegerät für Fritzis GPS-Tracker vergessen …
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