Es gibt ein paar Ereignisse im Leben eines Menschen, die alles verändern. In der ersten Lebenshälfte gibt es davon einige, zum Ende hin nehmen diese dann eher ab. Einschulung, Start in das Berufsleben, Elternschaft und eben der Beginn des Ruhestands. Bei mir ist es das Ende des Berufslebens, an dem ich nun stehe und damit der Beginn einer neuen Phase in meinem Leben. Dieses geschah zwar anders und früher als erwartet, aber im Ergebnis bleibt der Einschnitt ebenso bedeutsam, als wäre es anders gewesen.

Möglichkeiten und Risiken
Mit diesem neuen Lebensabschnitt sind viele Veränderungen verbunden. Man hat weniger Geld zur Verfügung, dafür aber umso mehr Zeit. Es ergibt sich die Möglichkeit, das Leben ungeachtet beruflicher Zwänge, wie z. B. die Wahl des Wohnsitzes, zu gestalten. Unweigerlich kommt man in die Situation, darüber nachzudenken, wie man das Leben weiterführen möchte, was man mit der ungewohnten Freizeit und Freiheit machen möchte.

Mein großer Traum war es, mit meinem Camper die neuen Möglichkeiten zu nutzen und auf unbestimmte Zeit die Panamericana zu bereisen. Doch je näher die Zeit kam und damit auch konkreter das Vorhaben wurde, desto mehr Zweifel überkamen mich, ob ich das auch wirklich wollte. Wollte ich wirklich so lange reisen verbunden mit einer Situation, die man nicht so eben mal ändern kann, am anderen Ende der Welt? Das warf ja auch die Frage auf, ob und wie weit man die Zelte in der bisherigen Umwelt abbrechen wollte.
Klar war jedoch, dass ich weiterhin viel reisen und die Welt sehen wollte, nun unabhängig von einer vorgegebenen Zahl an Urlaubstagen. Und klar war, dass ich nicht mehr länger in Berlin bleiben wollte. Nach einiger Überlegung und Abwägung entschied ich mich dann dafür, mir irgendwo eine neue Homebase zu schaffen, wo ich die Sommermonate verbringen und die andere Zeit des Jahres dann zum Reisen nutzen wollte. Meine geliebte Olga soll dann mein Zuhause auf Rädern sein. Das schien mir mehr meiner Persönlichkeit zu entsprechen, war weniger radikal.

Homebase in der Mitte Deutschlands
Mehr oder weniger zufällig fiel dann meine Wahl für den neuen Standort als Ausgangspunkt für die hoffentlich vielen Reisen auf Thüringen. Das ist immerhin ein Land, in dem andere Urlaub machen. Ich bin ja in den letzten Jahren schon ziemlich viel herumgekommen, gerade auch im östlichen Deutschland und war von Anfang an begeistert von Thüringen.
Dort habe ich ein Wochenendgrundstück erworben, welches ich insbesondere dann in den warmen Monaten nutzen werde. Neben Gartenarbeit und Entspannung, kann man dort wandern, angeln oder einfach die schöne (Kultur-) Landschaft genießen

Die andere Zeit möchte ich der Kälte und dem Grau Deutschlands den Rücken kehren und die Welt entdecken. Als Ziele kommen alle Länder infrage, die ich ohne Flugzeug und Verschiffung erreichen kann. Ein wichtiger Grund hierfür ist auch meine Hündin Fritzi, der ich diese Strapazen nicht aussetzen möchte. Und ganz ehrlich, auch bei dieser Einschränkung bleibt noch ganz viel Welt übrig, die es zu entdecken gibt.

Die Reise beginnt
Nun also breche ich meine Zelte in Berlin ab und starte voller Neugier und Aufregung und Vorfreude in diesen neuen Lebensabschnitt. Mein Blog hier wird also reichlich neuen Content erhalten in den nächsten Monaten. Das macht mir Freude und hält – der Mensch braucht eine Aufgabe – geistig rege.

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