daran, dass wir uns dieses Wochenende mal wieder südlich von Berlin aufgehalten haben. Denn am letzten Wochenende lief mir die erste Zecke durch den Van. Das hat mich zu dieser Jahreszeit ziemlich überrascht, aber gleich auch daran erinnert, dass Fritzis Zeckenschutz erneuert werden muss. Die schnellste Möglichkeit, an dieses Mittel zu kommen, ist der Besuch bei meinem Tierarzt im Südosten Berlins.

Normalerweise vermeide ich, wenn es nur geht, die Fahrt mit Olga durch die Stadt. Aber nun waren wir wegen des Zeckenschutzes schon mal fast durch und so konnten wir dann auch gleich weiter fahren und der durchaus reizvollen Gegend südöstlich von Berlin einen Besuch abstatten.
Stellplatz an der Spree
Das war aber auch nicht das erste Mal und so steuerte ich einen Spot unmittelbar an der Spree an. Die Gegend hatte sich seit meinem letzten Besuch verändert: die Lichtkuppel des Tesla-Werkes kündete von dessen neuer Nachbarschaft, der Platz, wo ich sonst stand, war durch Baumstämme abgesperrt und am Wanderparkplatz kündete ein neues Schild davon, dass Camper unerwünscht sind.

Doch wie heißt es so schön, Schilder sind geduldig! Inzwischen war ein heftiger, böiger Wind aufgekommen, der Olga hin und wieder ganz schön ins Wanken brachte. Aber davon ließ ich mir die Freude über das beginnende Wochenende nicht verderben. Leider war es dann auch schon dunkel als wir ankamen, sodass nur noch ein kurzer Spaziergang in der Dunkelheit drin war.
Nach einer insgesamt ruhigen Nacht (obwohl – war der Fluglärm vom BER beim letzten Mal hier auch schon so präsent?) starteten wir in einen grauen Samstag. Die Tage werden nun ja schon spürbar länger, aber es scheint einen Wettergott zu geben, dem das nicht gefällt und der heute eine extradicke Wolkenschicht an den Himmel tackerte. Es wollte heute einfach nicht richtig hell werden und ab und zu, gerade zum Nachmittag und Abend hin, regnete es.
Doch davon ließen wir uns nicht abhalten und machten bei sehr milden 10° C eine schöne Wanderung entlang der Spree. Wir hatten die schöne Landschaft wegen der frühen Stunde und des mäßigen Wetters für uns allein. Die Natur machte den Eindruck, als befände sie sich im winterlichen Tiefschlaf. Das stimmt ja grundsätzlich auch, passt bloß nicht zu den 10° C und den schon vereinzelt zwitschernden Vögeln.

Fritzi musste ich irgendwie in ihrem Tatendrang bändigen, denn sie war noch etwas krank (Husten) und der Tierarzt meinte, ich solle sie etwas schonen. Lustig, wie erklärt man so etwas einem Terrier-Energiebündel? Für entsprechende Hinweise bin ich dankbar.

Erfahrung zahlt sich aus
Nach einem späten Frühstück stellte sich die Frage, wohin es heute noch weitergehen sollte. Die Antwort liefert zumeist ein Blick in Google Maps in der Satellitenansicht. Inzwischen kann ich die Karten so gut lesen, dass ich recht schnell geeignete Plätze herausfinden kann. Dach macht sich die Erfahrung aus den letzten 4 Jahren bezahlt.
So fand ich also einen nicht allzu weit entfernten Platz am Oder-Spree-Kanal. Hier fand sich dann auch noch ein besonders schönes (Landschaftsschutz-) Gebiet mit dem (seltsamen) Namen Swatzke- und Skabyberge. Die Landschaft ist durch den Sandboden und dem Kiefernbewuchs geprägt. Dazu ist der Boden leicht hügelig und von einer Moosschicht bedeckt. Zu schön! Fritzi fand das auch, hatte aber mehr Augen (und Nase) für das viele Wild hier und ließ sich gleich zweimal zu einer kurzen Jagd hinreißen (sie sollte sich doch schonen!). Bis ich dann eingriff und per Leine Ruhe verordnete.

Interessant ist noch, dass es hier ein abgesperrtes Bergbaugebiet gibt. Außerdem war hier früher die Nationale Volksarmee der DDR aktiv und so finden sich hier noch ein paar Lost Places. Allerdings habe ich mir nicht die Mühe gemacht, diese eingehender zu untersuchen. Ich habe meine Lost Places Phase bereits hinter mir (siehe verlinkten Artikel im Spiegel).
Leider wurde es zunehmend regnerischer und die eigentlich von mir geplante Eröffnung der Buschbox-Saison (mit Würstchen!) fiel ins Wasser. Davon ließ ich mir aber die Laune nicht verderben und genoss einen gemütlichen Ausklang des Tages.
Noch eine sehr schöne Wanderung
Nach einer ruhigen Nacht begannen wir den Tag wieder ziemlich aktiv mit einer etwas längeren Wanderung. Es war erstaunlich, wie unterschiedlich das Gebiet hinsichtlich der Topografie und Flora war – hügelige Kieferlandschaft, feuchte Kiefernwälder und Wiesen und sandige Heidelandschaft. Da war alles dabei. Auch für Fritzi. Nachdem sie gestern Rehen hinterher gehetzt war, war es heute ein Fuchs, der sich ihre Aufmerksamkeit verdient hatte. Zum Glück war sie schnell wieder da. Bei Fuchs, Kaninchen oder auch Dachs habe ich die Sorge, dass sie eventuell im Bau verschwinden und dort gefangen sein könnte. Sie da wiederzufinden, ist fast aussichtslos.

Wir kamen tatsächlich auch an der NVA-Liegenschaft (Schloss Skaby) vorbei. Diese war aber durch 3 Meter hohe Mauern gesichert und ich verspürte keinen Drang, diese irgendwie zu überwinden. Die vorgenannte Heidelandschaft war übrigens ein ehemaliges Übungsgelände der Russen.

Wieder am Auto musste ich natürlich mit Fritzi spielen. Allerdings musste das bis nach dem ausgiebigen Frühstück warten. Wandern macht hungrig. Nach Fritzi Bespielung und Zusammenpacken ging es dann wieder nach Hause. Über den Berliner Ring ging das sogar erstaunlich fix.
Witzigerweise krabbelte mir auch heute kurz vor der Rückfahrt eine Zecke über den Weg. Als wollte sie sagen, „schau, hat sich doch gelohnt“ … . Trotzdem habe ich sie kurzerhand aus dem Fenster befördert.
Meine Wanderungen auf diesem Trip findest du in meinem Komoot-Profil.
Der Trip in Kürze
Gefahrene Kilometer: 130
Gewanderte Kilometer: 24
Übernachtungen: 2 (Nr. 10 und 11)
Verluste / Schäden / Probleme: 1 Feuerstahl verloren
Ich liebe Deine Berichte mit den tollen Fotos, vor allem von meinem Liebling Fritzi. 🙂
Liebe Ute, Vielen Dank für Deinen tollen Kommentar. Ich knuddel Fritzi von Dir! Liebe Grüße Jörg