In Zeiten der Fußball-Europameisterschaft muss man mal Prioritäten setzen. So entschied ich mich, anstatt am Freitag direkt ins Wochenende zu fahren, zuhause zu bleiben, um das Viertelfinalspiel der deutschen Mannschaft zu sehen. Ich wollte einfach nicht riskieren, dass ich irgendwo im brandenburgischen Nichts im Funkloch stehe … . Das Spiel der Deutschen gegen die spanische Mannschaft ging zwar bekanntermaßen verloren, hat aber trotzdem Spaß gemacht. Es zeigte sich einmal mehr, Freude ist keine Frage der Dauer, in dem Fall der Turnierteilnahme.

So fuhr ich also erst am Samstag, nur für eine Übernachtung, hinaus in Richtung Barnim. Da es sehr warm werden würde und ich keine Lust hatte zu weit zu fahren, hatte ich mir mal wieder Biesenthal herausgesucht, um dort zu wandern und gleichzeitig auch die Möglichkeit für einen Badestopp zu haben.
Bevor ich mich allerdings auf in die Natur machte, wollte ich noch kurz etwas in der Olga fertigstellen. Ich stelle nämlich derzeit meine gesamt Aufbauelektik auf Victron- bzw. Victron kompatible Geräte um. Ziel ist es, eine einheitliche Schalt- und Übersichtszentrale für alle Lade- und Füllstände (Strom, Gas, Wasser, Temperaturen) zu bekommen. Einzelheiten hierzu gibt es in diesem separaten Artikel.

Aber wie das so ist, wenn man (vor allem ich!) mal nur kurz etwas machen will. Natürlich komplizierte sich die Sache und dauerte viel länger als erwartet. Am Ende musste ich eine Werkstatt bemühen (danke an ATU Bernau), weil ein großer Kabelschuh, welchen ich etwas aufbohren musste, vom Kabel abriss und damit gar nichts mehr ging. Wegen der Größe des Kabelschuhs ließ sich dieser auch nicht im Baumarkt beschaffen. Zum Glück hatte besagte Werkstatt noch am Samstagnachmittag geöffnet und bohrte mir den Kabelschuh auf, bog ihn wieder zurecht und crimpte ihn auf das Kabel.
Als ich wieder am ursprünglichen Stellplatz war, konnte dann endlich der freudige Teil des Wochenendes beginnen. Fritzi war mehr als bereit dafür. Wir wanderten zum Hellsee und um ihn herum und Fritzi ließ keine Möglichkeit ungenutzt, ins kühle Nass zu springen. Wenigstens einmal folgte ich ihr nach und freute mich über die Erfrischung. Denn es war inzwischen sehr warm geworden und beim Wandern wollte sich so gar keine richtige Freude einstellen. Aber am Ende, nach knapp 9 Kilometern, hat es dann doch Spaß gemacht.

Wieder bei der Olga angekommen war Müßigang die Losung für den Rest des Tages. Erst am Abend wagten wir noch mal eine Runde durch das Biesenthaler Naturschutzgebiet, welches in der Kühle des Abends zum Leben erwachte. Schön. Der Platz, auf dem ich stand, war ein tagsüber gut besuchter Wanderparkplatz. Zum Abend hin aber beruhigte sich das Geschehen und am Ende hatten Fritzi und ich alles wieder nur für uns. Noch schöner!
Der Nachteil von stadtnahen Wanderparkplätzen ist der, dass die ortsansässige Bevölkerung diese gerne, zahlreich und auch früh nutzt, um von dort Gassirunden mit ihren Hunden zu starten. So begann der Tag wieder recht früh. Da wir aber ohnehin auch in der Sonne standen, hätte uns diese sowieso früh aus dem Bett getrieben.

Nach einer ausgedehten Morgenrunde durch das Biesenthaler Becken zogen wir dann weiter. Ich wollte noch eine richtige Wanderung machen und hatte mir als Startpunkt das Dorf Melchow ausgesucht. Auf 15 Kilometern ging es durch eine abwechslungsreiche Waldlandschaft, über Wiesen und an Seen vorbei. Zum Glück hatten sich offenbar die Mücken entschlossen, meine Freude an der Wanderung nicht schmälern zu wollen. So war es eine tolle, wegen der Wärme durchaus auch anstrengende, sehr schöne Runde. Nette Begegnungen unterwegs taten hierzu ihr Übriges.
So zeigte sich also auch hier, trotz der Kürze des Trips – Freude ist keine Frage der Dauer.
Meine Wanderungen auf diesem Trip findest Du in meinem Komoot-Profil.
Der Trip in Kürze
Gefahrene Kilometer: 140
Gewanderte Kilometer: 30
Übernachtungen: 1 (Nr. 95)
Verluste / Schäden / Probleme: keine
Glücksfaktor des Trips: 99%
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