Ich habe gerade mal nachgeschaut, es ist schon wieder vier Wochen her, dass ich zuletzt einen Tankausflug nach Polen unternommen hatte. Und da der Tankinhalt allmählich zur Neige ging, war die Richtung für das Wochenende wieder vorgegeben. Da die Dieselpreise auch hier gerade wieder anziehen, freute ich mich besonders auf den Trip.

In Euro waren es 1,54 je Liter 🙂

Das Gute an den inzwischen regelmäßigen Trips nach Polen ist auch, dass ich inzwischen viele gute Stellplätze kenne, die ich auch am Abend anfahren kann. Denn natürlich war es wieder etwas knapp geworden mit allen Erledigungen, bis ich endlich vor Ort war. Belohnt wurde ich aber mit einem wunderschönen Sonnenuntergang über dem Oderbruch. Nice!

Wunderschöner Sonnenuntergang über dem Oderbruch

Die Tage werden jetzt wieder merklich länger und damit auch die Möglichkeiten für Outdooraktivitäten. Auch wenn die Nacht schon noch leicht frotstig war, so merkt man doch, dass die Natur sich langsam auf den kommenden Frühling einstellt. Krokusse und Schneeglöckchen sprießen, die Singvögel geben am Morgen wieder ihr Bestes. Wenn sich dann noch ab und zu mal die Sonne zeigt, ist das Frühlingsgefühl und damit die Vorfreude auf bessere Zeiten perfekt! Ich habe gestern gerade im Radio gehört, der zu Ende gehende Februar sei der drittnasseste und der Monat mit den wenigsten Sonnenstunden ever gewesen. Also Frühling, es ist Zeit, Du kannst kommen!

Fühlingsboten, ihr seid mehr als willkommen!

Die erste Runde am Morgen war lichtdurchflutet und damit sprichwörtlich ein echter Stimmungsaufheller. Es war fast perfekt, wären da nicht die bestimmt fast zehn Zecken gewesen, die ich an mir absammelte, nachdem ich eine Wiese mit kniehohem, trockenem Gras durchschritten hatte. Da hat es dann wohl auch an dem längeren frostigen Winter gemangelt, der diese Plage in Schach gehalten hätte.

Nach einem ausgedehnten Frühstück und Ballspiel in der Morgensonne haben wir dann den Standort gewechselt. Denn so schön dieser auch war, er war dann doch einfach zu nah dran an bewohntem Gebiet und damit auch bei den Anwohnern sehr beliebt. Und man will ja nicht stören oder sogar Ungemach auf sich ziehen … .

Es ging weiter die Oder hinauf. Die Oder führte ziemlich viel Wasser und Stellplätze, an denen ich schon gestanden habe, sind derzeit wegen Überflutung nicht erreichbar.

Weite Flächen sind überflutet und damit nicht erreichbar

Das war aber kein Problem. Ich fuhr eine Stelle an, die ich bereits von früheren Wanderungen her kannte, ohne allerdings dort schon übernachtet zu haben. Und jetzt, in der (Noch-) Vorsaison, war das unproblematisch möglich. Normalerweise sind dort die Plätze von den einheimischen Anglern belegt. Jetzt aber hatte ich freie Platzwahl und entschied mich wegen des Sonnenstandes für einen Platz ziemlich nah an der Straße. Doch auch das war kein Problem. Denn selbst wenn ich sagte, diese Straße sei nur wenig befahren, so wäre das noch übertrieben.

Fritzi und ich machten uns auf eine längere Wanderung durch den hügeligen Wald entlang des polnischen Oderufers. Dabei kamen wir auch an einen Aussichtspunkt, der einen schönen Blick über das Oderbruch mit der Europabrücke zwischen Polen und Deutschland bot. Hier konnte man auch noch mal ganz gut sehen, wie sehr die Flächen am polnischen Oderufer überflutet sind.

Blick auf die Oder mit der Europabrücke zwischen Neurüdnitz und Siekierki

Im Wald sah ich tatsächlich sogar die ersten Zitronenfalter, die sich an der Sonne erfreuten. Nach knapp 11 Kilometern waren wir wieder bei Olga. Und auch wenn hier der Sonnenuntergang wegen der Tallage nicht wirklich zu sehen war, genoss ich die Abendsonne und die Landschaft, die durch das Licht noch einmal schöner anmutete. Es war soooo ruhig hier. Abgesehen von Gänsen und gelegentlich Kranichen war mein Tinnitus das einzige, was ich hörte.

Die Abendsonne macht die Landschaft noch schöner

Die Nacht war zwar nicht mehr frostig, aber schon noch ziemlich kalt. Aber Olga ist ja gut beheizt und es hat ja auch was Gemütliches, in seinem warmen Kokon zu sitzen, während draußen die Temperaturen Richtung Gefrierpunkt wandern. Die Nacht war auch störungsfrei und der Vollmond tauchte die Landschaft in sein silbernes Licht. Es war so hell, dass man keine Taschenlampe brauchte. Herrlich, dieses in der Natur zu genießen.

Vollmondnacht im Wald

Nach mehr als (ungewöhnlich vielen) 8 Stunden war die Nacht vorbei und der Tag begann, wie der letzte endete – sonnig! Klar, dass wir die Zeit draußen an der frischen Luft verbrachten und dabei noch mal einige Kilometer zurücklegten.

Wanderung in der Morgensonne

Auch ein ausgiebiges Ballspiel gehörte natürlich dazu. Das fordert Fritzi nach einer Wanderung ganz selbstbewusst ein, in dem sie sich gleich spielbereit vor Olga ablegt. Und mir macht es ja auch Spaß mit Fritzi zu spielen und zu sehen, wie viel Freude es ihr bereitet.

Da ich die Fernsteuerung für meine „normale“ Kameradrohne vergessen hatte, nutzte ich heute (und gestern auch schon) meine FPV-Drohne zum Filmen und Fotografieren. Wer mag, kann ja eine kleine Platzrunde mit mir drehen.

Meine Wanderungen auf diesem Trip findest Du in meinem Komoot-Profil.

Der Trip in Kürze

Gefahrene Kilometer: 170
Gewanderte Kilometer: 34
Übernachtungen: 2 (Nr. 16 und 17)
Verluste / Schäden / Probleme: Zecken überall