Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen! Dies sind die ersten Zeilen eines Gedichts von Matthias Claudius. Und was soll ich sagen, da hat er wohl zu 100 % recht!

Frei nach dem Titel des Gedichts gebe ich gerne Tipps zum Thema Vanlife und Reisen. Auf dieser Seite möchte ich in loser Folge Tipps geben zu Themen, die das Leben im und Reisen mit dem Van berühren. Das können Themen wie Lese- oder Filmtipps, interessante YouTube-Kanäle oder Erfahrungen mit Tools zur Reiseplanung oder -dokumentation sein. Gerne greife ich auch Fragen zu bestimmten Themen auf. Anfangen möchte ich mit dem Thema „Reisen mit Hund“.

Auf Reisen mit Olga

Reisen mit Hund

Wenn man mit einem Hund im Van reist, dann gibt es einiges zu beachten. Und es ist sinnvoll, sich vor der Reise darüber zu informieren und das bei Reiseplanung und -umsetzung zu beachten. Und was das ist, hängt zuallererst natürlich erst einmal von dem Hund selbst ab, welche Eigenarten dieser mitbringt.

Eigenarten des Hundes

Es stellt sich die Frage, ob der Hund selbst gerne reist und ob und wie er das verträgt. Je nachdem müssen eventuell die Reisebedingungen z. B. Länge der Tagesetappen und Anzahl der Pausen bestimmt werden. Eventuell sind sogar Hilfsmittel zur Beruhigung erforderlich. Ich habe Glück mit Fritzi. Sie verträgt das Reisen gut. Für sie ist es aber wichtig, nicht zu lange am Stück zu fahren. Daher wähle ich inzwischen eher nicht zu lange Tagesetappen (maximal 500 – 600 Km am Tag) und nehme mir ausreichend Zeit für aktive Pausen (ca. alle 200 bis 250 Km) mit Fritzi. Meine Reise nach Georgien in 2023 fand deshalb nicht mit Olga statt, weil einfach nicht genügend Zeit gewesen wäre für An- und Rückreise und eine entspannte Tour durchs Land.

Wichtig ist auch die Frage, wie sensibel der Hund in Bezug auf das Fressen ist. Manch einer ist unkompliziert, für manch anderen ist das von größerer Bedeutung. Und wer will schon während des Urlaubs erleben, dass der Hund unverträglich auf das Fressen vor Ort reagiert. Ich habe daher bislang immer ausreichend Fressen für meine Touren dabei gehabt. Das war bei maximal 4 – 5 Wochen Reisedauer auch kein Problem. Werden die Reisen länger, muss man sich gegebenenfalls etwas anderes einfallen lassen.

Reisen mit Hund

Wetter im Reiseland (Hitze!)

Wichtig ist auch die klimatischen Bedingungen vor Ort zu berücksichtigen und ggf. die Reisezeit entsprechend anzupassen. 2022 bin ich extra im Frühling nach Griechenland gefahren, um so nicht in die heißeste Reisezeit zu geraten. Leider hatte ich da die Rechnung ohne den Wettergott gemacht und es war außergewöhnlich heiß in dem Frühjahr. Vor allem, wenn man als Alleinreisender mit Hund unterwegs ist, können Situationen eintreten, die einen vor Probleme stellen. Denn nicht überall kann man den Hund mitnehmen (siehe unten). Auch für die Unternehmungen vor Ort hat natürlich das Wetter erhebliche Auswirkungen. Dafür gibt es meistens Lösungen, aber man muss sich dessen bewusst sein. Das bringt mich zu den nächsten Aspekten.

Ich gehe keinen Schritt mehr!

Verbote / Einschränkungen / Vorschriften

Innerhalb der EU sind die Einreisebestimmungen für Hunde meines Wissens harmonisiert und wenn man die entsprechenden Unterlagen (z. B. Heimtierausweis) hat, dann ist das kein Problem. Länder außerhalb der EU haben teilweise andere und strengere Regeln. Da können z. B. besondere Impfungen nötig oder sogar Quarantänezeiten obligatorisch sein. Für Norwegen z. B. brauchte Fritzi eine frische Tollwutimpfung. Und da muss man sich rechtzeitig drum kümmern. Island z. B. erlaubt zwar die Einreise von Hunden, das Verfahren ist aber sehr langwierig (4 Wochen Quarantäne) und damit auch teuer, dass sich das im Normalfall nicht lohnt. Damit ist für mich Island von meiner Bucketlist verschwunden. Schade.

Zutritt mit Hund verboten! (hier Meteora-Klöster in GRC)

Aber es sind nicht nur die Bestimmungen für die Einreise, über die man sich vorher informieren sollte. Auch innerhalb der Länder gibt es Beschränkungen und Regeln, die man so erst mal nicht auf dem Schirm hat. So war in Griechenland beispielsweise die Mitnahme von Hunden auf Ausgrabungsstätten oder in Klosteranlagen verboten. In Georgien war das Mitführen in einigen Nationalparks untersagt. All das hat natürlich Auswirkung auf die Ausgestaltung der Reise. Allerdings habe ich auch des Öfteren die Erfahrungen gemacht, dass es auch Ausnahmen vor Ort gibt, also nicht alles unbedingt so streng genommen wird.

Was noch?

Fritzi sitzt immer auf dem Beifahrersitz. Da muss sie natürlich gesichert sein. Was genauso wichtig ist, dass es einen ausreichenden Sonnenschutz gibt. Denn, man ahnt es, die Sonne ballert immer volles Programm auf den armen Hund. Ich behelfe mir mit einem Stück Tuch, welches ich mit Klammern so befestige, dass Fritzi geschützt ist und ich aber auch noch freie Sicht habe.

Freistehen oder Campingplatz: Ein Für und Wider

Ich habe ja schon mehrfach hier geschrieben, dass ich fast ausschließlich freistehe. Warum mache ich das, was spricht dafür? Andere wiederum sagen, dass das für sie nie infrage käme. Ich denke auf jeden Fall, dass es kein Richtig und kein Falsch gibt, sondern dazu passen muss, wie man seine Zeit auf Reisen und unterwegs verbringen möchte.

Stellplatz in Griechenland

Nachstehend eine kurze Liste mit Aspekten, die für und auch gegen die jeweilige Übernachtungsform sprechen. Teilweise sind dabei die Argumente für das eine genau die Argumente gegen das andere. Viele der Aspekte sind auch sehr subjektiv und werden von jedem anders gesehen und empfunden.

Freistehen

Pro:

  • Freiheitsgefühl
  • größere Unabhängigkeit und spontaner
  • näher an der Natur und ruhiger
  • spontaner und flexibler
  • Stellplatz bestimmt nicht Reiseroute und-zeit
  • kostet nichts

Contra:

  • Möglichkeit von Strafen und Weg geschickt zu werden
  • je nach Land nicht legal / nicht geduldet
  • Finden entsprechender Plätze schwieriger
  • evtl. größeres Gefühl von Unsicherheit
  • einsamer
  • keine Sanitäranlagen
  • keine Stromversorgung
  • Keine Entsorgung von Abwässern
Stellplatz in Georgien

Campingplatz

Pro:

  • Kontaktmöglichkeiten zu anderen Campern
  • Sanitäranlagen
  • Stromversorgung
  • Entsorgung von Abwässern
  • evtl. Netz-Infrastruktur
  • evtl. größeres Sicherheitsgefühl
  • evtl. Einkaufsmöglichkeiten
  • evtl. „Vergnügungsangebot“ (Schwimmen, Sport, etc.)

Contra:

  • Unruhig
  • viele Menschen auf einem Haufen
  • kostet Geld
  • weniger spontan
  • bestimmender Faktor für Reiseplanung und -zeit
Stellplatz irgendwo in Brandenburg

Zwischen diesen beiden Formen des Übernachtens während der Reise gibt es mittlerweile weitere Angebote, die versuchen, die jeweiligen „Schwächen“ der beiden diskutierten Alternativen auszugleichen und zugleich um weitere Angebote zu ergänzen. Einen ganz guten ersten Überblick vermittelt ein Artikel von Promobil mit dem Titel „24 Camping-Angebote abseits des Massentourismus“.

to be continued

(Tools zur Reiseplanung, Tools zur Stellplatzsuche, Tools zur Dokumentation von Reisen, Filme zum Thema Vanlife, YouTube-Kanäle zum Thema Reisen mit dem Van)

Feedback ausdrücklich erwünscht

Die vorstehenden Tipps und Gedanken spiegeln natürlich nur meine Erfahrungen, Meinungen und Präferenzen wider. Gerne könnt ihr nachstehend in den Kommentaren oder auch per Mail eure Erfahrungen und Sichtweisen darstellen.